Auch dieses Jahr kamen bei angenehmen Temperaturen nahezu 200 Besucher in die Region des westlichen Kraichgaus nach Ubstadt-Weiher, um am Tag des offenen Denkmals am 08.09.2013, der diesjährig das Motto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ trägt, die Veranstaltungen des Heimatvereins Ubstadt-Weiher und des Freundeskreises Römermuseum Stettfeld in den offenen Denkmäler und Sakralbauten der Ortsteile der Gemeinde zu besuchen.

Firstständerhauses am TdoD 2013Das diesjährige Motto griff die zentralen Fragestellungen der Denkmalpflege auf, die am Tag des offenen Denkmals öffentlich diskutiert werden sollen: Was ist wert, erhalten zu werden und weshalb? Was macht Denkmale unbequem und warum? Gibt es überhaupt „bequeme“ Denkmale?

In der Alten St. Martinskirche in Zeutern bot die Wanderausstellung „40 Jahre Landkreis Karlsruhe“ (Gestalter Landratsamt Karlsruhe), die der Heimatverein Ubstadt-Weiher aktuell zeigt, 39 Besuchern einen Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Landkreises Karlsruhe der letzten vier Jahrzehnte. Die Ausstellung wird über den Tag des offenen Denkmals hinaus noch an den Sonntagen 15.09. und 22.09. in der Zeit von 10-18 Uhr angeboten. Auf 40 großformatigen und reich bebilderten Schautafeln kann die Geschichte von den turbulenten Gründertagen bis in die Gegenwart aus jeweils ganz unterschiedlichen Blickwinkeln heraus nachvollzogen werden.

Unter fachkundiger Führung durch Heimatvereinsmitglieder bot das Firstständerhaus in Zeutern als museales offenes Denkmal am Tag des offenen Denkmals 81 Besuchern einen eindrucksvollen Einblick in seine epochale bäuerliche Vergangenheit. Mittels bebilderter Schautafeln und erklärenden Erläuterungen wurden den Besuchern die einzelnen Bauphasen der vierjährigen Sanierungsarbeiten (2003–2007) sowie die Einweihungsfeier des Firstständerhauses, anlässlich der Fertigstellung aller Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am 22. Juli 2007, gezeigt. Das Zusammenspiel von engagierter Gemeindeverwaltung, Heimatverein, Bauforschern und Denkmalpflege ermöglichte, ein in Nordbaden einzigartiges Denkmal spätmittelalterlicher Wohnkultur auf dem Lande zu erhalten.

Römermuseums am TdoD 2013Auch in diesem Jahr hatte das Römermuseum Stettfeld am Tag des offenen Denkmals ganztägig geöffnet und konnte annähernd 100 Besucher, unter ihnen 26 Kinder, in der aktuellen Sonderausstellung „Zinnfiguren erzählen – Fenster in die Welt der Römer“ willkommen heißen. Der Eintritt war für alle Besucher frei und Kinder erhielten als Andenken eine römische Münze. Um auch dem Motto des diesjährigen Denkmaltages gerecht zu werden, erwartete vor allem die jüngeren Besucher ein „unbequemes Denkmal“ in Form eines Amphoren-Puzzles. Beinahe alle jungen Besucher, aber auch einige Erwachsene stellten sich der kniffligen Aufgabe und die meisten von ihnen konnten mit einer römischen Ziegelscherbe belohnt werden. Auf erfreuliche Resonanz stieß auch die Präsentation verschiedener sehr interessanter Ziegel- und Keramikscherben aus dem Grabungsgebiet „Sand“. Nicht wenige Besucher waren so beindruckt, dass sie am liebsten gleich selbst zum Spaten gegriffen hätten, um ihre private „Schatzsuche“ zu beginnen.

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