Verfasser: Schneider, Eulogius (eigentl. Johann Georg), Franziskanermönch

Stettfelder Dreifaltigkeitsaltar

Sei gelobt und hochgepriesen, heiligste Dreifaltigkeit.
Sieh, wir fallen dir zu Füßen, in den Geist der Bitterkeit.
Aus der Tiefe zu dir rufen wir bedrängte Kinder dein,
wollst doch unser Vater sein!

Voll der Andacht wir erscheinen hier vor deinem Gnadenthron,
alle Sünden wir beweinen; ach, mit Strafen uns verschon!
Aus der Tiefe zu dir rufen wir bedrängte Kinder dein,
wollst doch unser Vater sein!

Voll der Hoffnung, mit Vertrauen fliehen wir in deinen Schoß,
Du wollst gnädig uns anschauen; deine Kinder nicht verstoß.
Aus der Tiefe zu dir rufen wir bedrängte Kinder dein,
wollst doch unser Vater sein!

Ach lass unsre Tränen reden, bei so harter, schwerer Zeit.
Tröste uns in allen Nöten; stets zu helfen sei bereit.
Aus der Tiefe zu dir rufen wir bedrängte Kinder dein,
wollst doch unser Vater sein!

 

Im Mittelpunkt christlichen Glaubens und Lebens steht die heilige Dreifaltigkeit. Zur Verehrung hat die katholische Kirche ein eigenes Fest eingesetzt, das am Sonntag nach Pfingsten (Trinitas) gefeiert wird. Allgemein vorgeschrieben wurde es im Jahre 1334 durch Papst Johannes XXII..Ein “Dreifaltigkeitslied” wurde wohl um 1780 von dem Franziskanermönch Eulogius Schneider verfasst (Dichter, Publizist, Jakobiner, * 20.10.1756 Wipfeld/Main, † (hingerichtet) 1.4.1794 Paris).

Im Verlauf der Jahrhunderte verschwand es weitgehend aus den Gesangbüchern und ist heute nur noch in wenigen Diözesen jenseits der Mainlinie in den jeweiligen Beiheften aufgenommen.

In Stettfeld wurde das Lied seit Menschengedenken nur am Dreifaltigkeitssonntag gesungen. Es steht seit dem 2. Weltkrieg in keinem Gesangbuch der Erzdiözese. Der Text wurde innerhalb der Familien weitergegeben.

Vererbt wurde auch der Brauch, dass am Dreifaltigkeitssonntag nicht verreist und nicht in der Erde gearbeitet werden sollte, was heute von den wenigsten beachtet wird. Seit einigen Jahren wird dieses Lied mit seiner schönen Melodie nicht mehr gesungen.

Dankenswerterweise hat sich der Stettfelder Organist Bernhard Raab der Sache angenommen, das Lied vertont – und somit der Nachwelt erhalten.

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