Erstmals urkundlich genannt wird Ubstadt 769 im “Codex Laureshamensis”, der Urkundensammlung des Klosters Lorsch als “Villa Hubestat in pago Enzigowe” (Enzgau). 46 Jahre später erscheint es dann als in “pago Greichgowe” (Kraichgau) gelegen. Über Obestat (1161), Hubestat (1294) fand der Ortsname im Jahr 1705 zu seiner heutigen Schreibweise. Von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Jahr 1802 gehörte Ubstadt zum Hochstift Speyer und war damit unter fürstbischöflicher Herrschaft, bevor es durch den Reichsdeputationshauptschluss zur damaligen Markgrafschaft Baden kam.
Ein Dorfadel, die “Edlen von Ubstadt” ist in zahlreichen Urkunden nachgewiesen. Residiert haben diese Ubstadter Herren in einer Burg, die in der Nähe der St. Andreas-Kirche, am Bergel, vermutet wird. Überliefert ist auch das Wappen dieser Ritter, das drei silberne Sparren auf blauem Grund zeigt. Das Wappen findet sich heute in der Mauer beim Treppenaufgang zur St. Andreas-Kirche, ebenso wie in einem Glasfenster des Rathauses in Ubstadt wieder. Im Jahr 1407 wird mit Gerhard von Ubstadt der Dorfadel letztmals genannt und ist vermutlich kurz darauf ausgestorben.
Die Schrecken des Mittelalters und der frühen Neuzeit – Pest und Krieg – verschonten auch Ubstadt nicht. Mehrmals, so auch im Jahre 1622 während des 30-jährigen Krieges, zogen Truppen brandschatzend durch das Dorf und machten es nahezu dem Erdboden gleich. So erreichte die Bevölkerungszahl Ende des 17. Jahrhunderts einen Tiefstand.
Noch einmal, zur Zeit der badischen Revolution, am 23. Juni 1849 war Ubstadt Schauplatz eines Gefechts zwischen preußischen Truppen und badischen Freischärlern. Nach der verlorenen Schlacht bei Waghäusel stellten sich aus Karlsruhe anmarschierende badisch-pfälzische Revolutionäre in und um Ubstadt den nach Süden vorrückenden Preußen entgegen. An das Gefecht erinnern eine Gedenktafel am Turm der St. Andreas-Kirche, sowie ein Gedenkstein zu Ehren der gefallenen preußischen Soldaten an der B3 und ein weiterer Stein am Kallenberger Weg zum Gedächtnis der gefallenen Revolutionäre.
Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich das Dorf, dessen Bevölkerung um 1.200 Personen schwankte, bedingt durch den allgemeinen Strukturwandel vom reinen Bauerndorf mehr und mehr zum Arbeiterdorf. Drei Auswanderungswellen in Notzeiten brachten Einbrüche in der Bevölkerungszahl, bevor sie sich auch durch den Zuzug von zahlreichen Heimatvertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg zunehmend stabilisierte und gleichmäßig zunahm. Im Jahre 1970, zum Zeitpunkt der Fusion mit Weiher, stellte sich Ubstadt als fast 3.000 Einwohner zählendes, mit mehreren Klein- und Mittelbetrieben ausgestattetes Gemeinwesen dar, das bis heute eine stetige strukturelle Aufwärtsentwicklung erfahren hat.
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung durch die Gemeinde Ubstadt-Weiher
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