Im Volksglauben gibt es die Vorstellung, dass im Holunder die guten Geister wohnen. Dies war bei Griechen, Römern und Germanen gleichermaßen bekannt, mit der Folge, dass es Sitte gewesen ist, den Holunder in der Nähe des Hauses zu pflanzen. Daher kam wohl die weite Verbreitung in den meisten Bauerngärten unserer Dörfer. Holundertee ist ein bewährtes Hausmittel bei Schnupfen und Erkältung. Doch heute verwenden wir nicht die Beeren, sondern die stark duftenden Holunderblüten. Wir freuen uns, heute das Rezept von der Großmutter unseres Mitglieds und Mundartbeauftragten Artur Herzog aus Weiher vorstellen zu können und bedanken uns sehr herzlich bei ihm.
Mundart |
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ZutadaBodda: |
Halb Pfund Meehl |
1 Ai |
1/8 l Milich |
Essleffel Eel |
Bisl Salz |
Halwer Werfel Heef |
Belag: |
1 ½ Becha Schmand |
2 Aier |
1 Päckel Schingaschbeck |
A Handvoll sauwara abgazopfter Hollerblieda |
ZubereidungAus allener Zudada an schener gladda Heefadaig macha unn geha lassa. Ooschließand auswergla unn uff a eigfetts Backblech lega. Vor den Belag den Schmand mid da Aier verriera unn uff da Bodda gewa. Not die Hollerblieda unn da feigschniddana Schingaschbeck owwerdruff. Bei 180 Grad am vorghaizda Offa a halwe Schdund bagga. A scheens Glas Moschd schmeckd dodazu gud, ma kann a a Glas Weih dazu dringa. |
Hochdeutsch |
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ZutatenBoden: |
250 gr. Mehl |
1 Ei |
1/8 l Milch |
Esslöffel Öl |
Etwas Salz |
Halber Würfel Hefe |
Belag: |
1 ½ Becher Schmand |
2 Eier |
1 Päckchen Schinkenspeck |
1 Handvoll sauber abgezupfte Hollunderblüten |
ZubereitungAus den Zutaten einen glatten Hefeteig kneten und gehen lassen. Anschließend auswellen und auf das eingefettete Backblech legen. Für den Belag den Schmand mit den Eiern verrühren, auf den Boden geben, die Holunderblüten und den kleingeschnittenen Schinkenspeck darauf verteilen. Bei 180 Grad im vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten backen. Dazu passt gut ein Glas Most oder Wein. |