• Fertig angerichtet. Foto: HV

Für unsere Vorfahren war es sehr wichtig, Kenntnisse über Haltbarkeitsmethoden für leicht verderbliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Fleisch und Eier zu haben. Obst wurde eingekocht oder getrocknet, Gemüse im kalten Keller oder im Garten in Erdgruben eingelagert. Fleisch und Wurst wurden in Dosen eingemacht oder mittels Räuchern die Haltbarkeit verlängert. Eine weitere Haltbarmachung war die Milchsäuregärung von Gemüse und Kohl.

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Die milchsaure Haltbarmachung kennt man vor allem von Sauerkraut, doch auch bei Bohnen gelingt es mit Hilfe von Salz sehr gut, eine Milchsäuregärung zu erzeugen und damit das Gemüse haltbar zu machen. Unsere Vorfahren benutzen dazu Töpfe aus Steingut „Stänner“. Das Gemüse wurde geputzt, kleingeschnitten und kurz blanchiert. Nach dem Erkalten schichtete man es abwechselnd mit Salz in den Topf, stampfte es fest und bedeckte dieses mit einem Tuch, einem Brett und beschwerte das Ganze mit einem Stein. Das Tuch und das Brett mussten dabei häufig gereinigt werden, um unliebsame Bakterien zu entfernen. „Dass net schdingt“!

Heute legt man die Bohnen portionsgerecht in Einmachgläsern ein, das haben wir nach dem Rezept unseres Stettfelder Mitglieds Maria Staudt gemacht und konnten nun ein leckeres Gericht mit Kartoffelbrei und Kassler zusammenstellen.

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Mundart

Zutadä

2 Pfund Bohnä
20 gr. Salz

 

Zubereidung

Bei dennä frisch gezopfte Bohnä d Endä abschneidä unn halbierä. In ämä gróßä Haffä Wasser zum kochä bringä unn die Bohnä korz kochä. Mit ämä Schaumleffl abschepfä unn abkiehlä lassä.

Die Bohnä mid äm Salz gud mischä unn än a gónz sauwas, äm beschdä ausgekochts Glas schichtä, dodäbei immer feschd nunnadrigge, ´s soll kói Luft mee äm Glas drin sói. Äm Schluss noch bissl Wassa driwwa schiddä unn des Glas feschd zumachä. Zwai Wochä änns Warme stellä unn dónn mindeschdens noch 4 Wochä ännäma kiehlä dunklä Ort weidä gärä lassä. Dónn senn die sauarä Bohnä ferdich unn kennä bis zummä Johr glaräd werrä.

Wónn ma se essä will, dut ma se ausm Glas in änän Haffä neischiddä, kórz mit kalt Wasser abschbielä unn widda abschiddä. Dónn mit Wasser bedeckt zum Kochä bringä unn 15 Minudä kechlä lassä bis se waich, awa noch bissfeschd senn.

Dodäzu schmeckd äm beschdä Grumbieräbrei unn Kassler, Schweinebauch schmeckd a guud, isch awwa halt bisl feddich.

Hochdeutsch

Zutaten

1 kg Bohnen
20 gr. Salz

 

Zubereitung

Bei den frisch geernteten Bohnen die Enden abschneiden und sie halbieren. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und die Bohnen kurz blanchieren. Mit einem Schaumlöffel abschöpfen und abkühlen lassen.

Die Bohnen mit dem Salz gut mischen, und in ein sauberes, am besten ausgekochtes Glas schichten, dabei die Bohnen fest andrücken, es soll keine Luft mehr im Glas sein. Das Glas fest mit einem Deckel verschließen. Zwei Wochen ins Warme stellen und anschließend mindestens 4 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort weiter gären lassen. Dann sind die sauren Bohnen fertig und können bis zu einem Jahr gelagert werden.

Wenn sie zubereitet werden sollen, schüttet man sie aus dem Glas in einen Topf, spült sie mit kaltem Wasser ab und schüttet dieses wieder ab. Dann bedeckt man sie mit Wasser und bringt sie zum Kochen. Ca. 15 Minuten lässt man sie langsam köcheln, bis sie weich aber noch bissfest sind.

Dazu schmeckt Kartoffelbrei und Kassler oder Schweinebauch.

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