• Zwiebelkuchen und neuer Wein angerichtet. Foto: HV
    Zwiebelkuchen und neuer Wein angerichtet. Foto: HV

Das Ergebnis der Arbeit eines ganzen Jahres wird in den drei Weinbauorten unserer Gemeinde im Herbst geerntet, gekeltert und in den Fässern eingelagert. Der Ratsherrentropfen, der auf einem kleinen Weinberg oberhalb von Stettfeld mit wunderbarem Blick auf das benachbarte Zeutern wächst, wird traditionell durch aktuelle und ehemalige Gemeinderäte, Seite an Seite mit Bürgermeister Tony Löffler, geerntet. Im Jahr 2020 war dies aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht möglich, sodass der Vollernter diese Arbeit übernahm. Das Ergebnis konnte sich jedoch auch in diesem Jahr wieder sehen lassen: mit 1274 Kilo Beeren und 81 Grad Oechsle war es eine hervorragende Ernte.

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Dass Weinreben schon sehr lange in unserer Gegend angebaut werden bezeugt unsere Winzergemeinde Ubstadt. Sie besitzt mit ihrem Kelterhaus eines der ältesten Gebäude der Gemeinde Ubstadt-Weiher. Es wurde um 1600 errichtet und diente als Bannkelter des Hochstifts Speyer. Das heißt, jeder Winzer war verpflichtet, seine zu kelternde Weinmaische auf dieser Kelter auszupressen. Für die Benutzung der Herrschaftskelter musste von jeder zehnten „Stütze“ (etwa 15 Liter) eine als Entlohnung abgegeben werden. Das Gebäude gehörte dem Hochstift, der Weinzehnte dem Stift St. German zu Speyer als Inhaber des Patronatsrechts über die Ubstadter Kirche. Mit dem Ende der geistlichen Territorialherrschaften 1802/03 ging das Zehntrecht, bis zu seiner Ablösung durch die höhere Grundsteuer 1830, an den badischen Staat über. Bis 1998 diente das Gebäude den Ubstadter Winzern als Kelter und wurde danach für Weinfeste genutzt. 2009/10 wurde es von der Gemeinde restauriert, umgebaut und wird heute als Veranstaltungsort mit besonderem Flair genutzt.

Zum guten Ubstadter Wein, und vor allem zum neuen Wein, dem „Reiser“ isst man auch in Ubstadt gerne Zwiebelkuchen. Das beweist das folgende Rezept unseres langjährigen Mitglieds Hermine Dick aus Ubstadt, in Mundart übersetzt von unserem Mitglied Margret Breiner.

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Mundart

Zutada

Bodde:

1 Pfund Mehl
1 Ai
100 gr. Budda
¼ Lidde Millich
1 Werfl Heef
1 TL Salz
Belag:
3 Pfund große Zwiwwel
200 gr. Schingewerfel
2 Essleffl Schweinefett odder Budda
4 Aie
2 Beche Schmand
Salz, Pfeffe un Kimmel

 

Zubereidung

For da Bodde s‘ Mehl mit dem Salz mische, d‘ Heef verbroggle unn in da lohwarme Millich uffleesa. Budda uns Ai dazugewwe un en scheene gladde Heefedaig mache un geh lasse. Òschließnd auswergle unn uff e eigfedds Backblech leje.

For da Belag die Zwiwwel scheele unn in dinne Scheiwe schneide. S‘ Schweinefett in ara große Pfann erhitze unn die Zwiwwel bei mittlara Hitz glasig dinschde, dabei efda rummriere dass nix ohhengt. Zwiwwel aus da Pfann nemme unn jez die Schingawerfel drin ohbrode. Zwiwwelwerfel, Schmand (Sauerrohm), Aia un Kimmel unnernanner riera. Mit Salz un Pfeffe abschmägga.

Bei 160 Grad a dreiverdel Schdund backe.

Dodazu dringe ma unser gudda Ubschdadter Wei.

Hochdeutsch

Zutaten

Boden:

500 gr. Mehl
1 Ei
100 gr. Butter
¼ L Milch
1 Würfel Hefe
1 TL Salz
Belag:
1500 gr. Zwiebel
200 gr. Schinkenwürfel
2 EL Schweinefett oder Butter
4 Eier
2 Becher Schmand
Salz, Pfeffer und Kümmel

 

Zubereitung

Für den Boden Mehl mit Salz mischen, die Hefe zerbröseln und in der lauwarmen Milch auflösen. Butter und Ei dazugeben und einen glatten Hefeteig kneten und gehen lassen. Anschließend auswellen und auf das eingefettete Backblech legen.

Für den Belag die Zwiebel schälen und in dünne Scheiben schneiden. Das Schweinefett in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebel bei mittlerer Hitze unter rühren glasig dünsten. Zwiebel aus der Pfanne nehmen und die Schinkenwürfel knusprig braten. Zwiebeln, Eier, Schmand und Kümmel dazugeben und unterrühren. Bei niedriger Hitze 20 Minuten dünsten, ab und zu umrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Bei 160 Grad ca. 45 Minuten backen.

Dazu trinkt man unseren guten Ubstadter Wein.

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