Informativer Streifzug durch Stettfeld

Foto: Bernhard Schäfer

 Am letzten Tag des Monats zeigte sich der April nochmals von seiner besten Seite, als Konrad Kröll über 25 interessierte Personen durch das alte Römerdorf Stettfeld führte.

Nach der Begrüßung an der Grundschule führte er durch die Löwengasse, machte einen Halt an der ersten Raiffeisenkasse, informierte über die Schwedenkreuze an der Schönbornstraße und wies auf die umfassende Straßenumgestaltung in den 1960er Jahren hin, der viele Gebäude zum Opfer fielen. So auch die ehemaligen Gastwirtschaften Löwen, Ritter und Krone.

Am Kreisel informierte er über die historisch verbürgte Person des Stettfelder Schultheißen Paul Dopf, der in der Zeit der Bauernkriege 1525 der Obrigkeit die Stirn bot. Viele Jahre später fuhr auf ebendieser Straße Bertha Benz ihre richtungsweisende Fahrt nach Pforzheim.

Angelangt am Marcellusplatz konnte er viel Wissenswertes über das alte Schul- und Rathaus, die schlechte Verfassung des Schulwesens bis ins 19. Jahrhundert hinein und die während der Kriegstage florierende Seidenraupenzucht erzählen.

Einen Blick konnten die interessierten Besucher in die wunderschöne St. Marcelluskirche werfen, die allein mehrere Stunden Erzählenswertes bieten würde. In der unmittelbaren Nähe der Kirche vermutet man die historische Mitte der ehemaligen Römersiedlung und unweit davon befindet sich heute auch das hervorragende Römermuseum, das unbedingt einen Besuch wert ist.

Am Josefshaus vorbei, welches ehedem den Kindergarten, die Wohnung der katholischen Nonnen und vieles mehr beherbergte, ging die Führung weiter zur Römerstaße, in der in den 1950er Jahren umfangreiche römische Ausgrabungen erfolgt waren. Hier konnte ein sehr gut erhaltener römischer Keller  besichtigt werden.

Über den ehemaligen Bahnhof des Nebenbähnchens ging es weiter zur Albert-Schweitzer-Straße, wo Ende der 1970er Jahre beim Ausheben einer Baugrube der Friedhof des ehemaligen Römerdorfes gefunden wurde. Die Vielzahl der wunderbaren Funde aus den 400 untersuchten Gräbern bildeten die Basis für das Römermuseum.

Hier fand die ebenso spannende wie unterhaltende Führung durch Konrad Kröll ihren  Abschluss, die mit viel Lokalkolorit und Geschichten von „früher“ genau den Nerv der Zuhörer traf.

 

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