Die Geschichte des Brunnens neben der Wendelinuskapelle in Weiher

Brunnenbauer Emil Klefenz. Foto: Bernhard Schäfer

Auch in der Heimatforschung gibt es immer wieder schöne Zufälle. So hat uns Nelly Brückel geb. Göckel aus Weiher aus dem Nachlass ihrer verstorbenen Mutter ein Buch mit dem Titel „Deutschlands Gnaden Orte deren Geschichte und Beschreibung nebst einem Anhang enthaltend die bedeutendsten ausländischen Gnadenorte der katholischen Welt“ von Aegidius Müller, Pfarrer und vielen Mitarbeitern, Verlag Köln a. Rh. Schaffstein & Co (5. Auflage), überlassen.

Beim Blättern in dem Buch stieß unsere 1. Vorsitzende Ursula Hohl auf die Beschreibung „Die St. Wendelinuskapelle bei Weiher“. Sie bat unser Mitglied Emil Machauer bezüglich des Schwengelbrunnens weiter nachzuforschen. Hier sein Bericht:

‘Innerhalb des Berichts zur Wendelinuskapelle ist auf der Seite 376 zu lesen:

„… Seitdem wurde die Kapelle noch fleißiger besucht. Neben der Kapelle befindet sich ein tiefer Brunnen, welchen der Maurer Simon Walter von Weiher 1857 anlegte, um die Wallfahrer mit Wasser zu versorgen.“

Der Brunnen wurde also im gleichen Jahr, in dem die Einweihung der Wendelinuskapelle stattfand, vom Landwirt und Maurermeister Simon Walter angelegt. Simon Walter wurde 1809 in Langenbrücken geboren. Durch Heirat mit Eva Barbara geb. Becker, geboren 1816 in Weiher, kam er in unsere Gemeinde. Das Ehepaar Walter hatte acht Kinder (Quelle: Sippenbuch „Die Nachkommen des Adam Etzkorn“ von Michael Prestel).

Nachfahren des Ehepaares Walter waren unter anderem Sebastian Händel (Enkel), in Weiher bekannt als „Milichbaschdl“, und Hermann Joseph Walter (Urenkel), ehemaliger Ratschreiber in Weiher in der Zeit von 1945 bis 1989.

Auf dem heutigen Brunnen ist ein kleines Schild angebracht mit der Aufschrift: „Gestiftet von Emil Klefens St. Leon-Rot“. Es war nicht ganz einfach, diesen Mann zu kontaktieren, da versehentlich Klefens anstatt Klefenz auf diesem Schild geschrieben steht. Mit Hilfe des Arbeitskreises Heimatgeschichte St. Leon-Rot konnte jedoch schnell der Stifter des heutigen Brunnenaufsatzes gefunden werden. Bereits als Kind, so erzählte er, hat er oft mit seinen Eltern die Kapelle besucht und spielte auch gerne am Brunnen. Weil der Brunnen in letzter Zeit oft nicht mehr richtig funktionierte, entschloss er sich im Jahr 2020, den Brunnenaufsatz zu stiften. Jeweils im Spätjahr wird der Brunnenaufsatz von ihm abgeschraubt und bei ihm zu Hause wieder „fit“ gemacht. Im darauffolgenden Frühjahr wird er dann wieder von ihm an Ort und Stelle angeschraubt. Und dies alles ehrenamtlich! Herr Klefenz ist übrigens Mitglied im Arbeitskreis Heimatgeschichte St. Leon-Rot.‘

Der Heimatverein dankt seinem engagierten Mitglied Emil Machauer ganz herzlich für seine Recherchen sowie Doris Keibl für die Unterstützung.

Und schon bald können unsere Leserinnen und Leser dank Emil Machauer erfahren, was es mit der Zeichnung auf der äußeren Eingangswand der Wendelinuskapelle auf sich hat. Seine aktuellen Recherchen beinhalten zurzeit die Geschichte der ersten Wendelinuskapelle in Weiher, der Wiesenkapelle, die früher nachweislich Wendelinuskapelle hieß. In diesem Zusammenhang suchen wir nach einem alten Foto der früheren Wiesenkapelle. Wer über ein solches verfügt, möge sich bitte mit Emil Machauer unter der Tel.-Nr. 07251/62203 in Verbindung setzen. Er sammelt auch Informationen zu den früher stattgefundenen Wallfahrten, als es noch Verkaufsstände bei der Wendelinuskapelle gab. Wir würden uns über jeden Hinweis freuen! Im Mitteilungsblatt ist dann ein Bericht über seine Nachforschungen vorgesehen.

Right Menu Icon