Zeuterner Sagen und Geschichten: Die „Rose vom Schweißenberg“

Schweißenbergrose im Garten von Theodor Stengel. Foto: Christian Mannek
Schweißenbergrose im Garten von Theodor Stengel. Foto: Christian Mannek

Vor Jahrzehnten haben nach der Überlieferung in manchen Gärten Rosen geblüht, die im Volksmund „Schweißenbergrosen“ genannt wurden.

Ein Bauer, so wird berichtet, hat vor langer Zeit im Schweißenberg einen Rosenstock ausgegraben und in seinen Garten gesetzt. Es handelte sich keineswegs nur um einen Wildling, sondern vielmehr um eine edle Rosensorte, die allgemein Gefallen fand und bald in vielen Gärten blühte. Im Schweißenberg sucht man heute vergebens nach dieser Rose, weil sie vermutlich von einem Unwissenden ausgehauen wurde, und aus den Gärten ist sie seltsamerweise auch verschwunden, die gefüllte, edle, rotviolette „Schweißenbergrose“, die von solcher Schönheit gewesen sein soll, daß sie auch von einem erfolgreichen Rosenzüchter der Neuzeit nicht schöner gezüchtet und gezeigt werden könnte. Zur Schönheit der Blume gesellte sich nach der Erzählung noch eine Wetterfestigkeit, wie man sie bei Edelrosen nicht oder nur selten findet. Größte Hitze und bitterste Kälte konnten ihr nichts anhaben, und beide hat sie gleichermaßen gut überstanden, draußen im Schweißenberg und in den heimischen Gärten. Wie hätte sie sonst auch die Jahrhunderte, die große Zeitspanne vom Dreißigjährigen Krieg bis vor wenigen Jahrzehnten, überdauern können. Warum man die edle „Schweißenbergrose“ heute nicht mehr findet, weiß niemand so recht zu erklären, und warum man dieses so einmalige Geschenk der Natur nicht unter Naturschutz gestellt hat, wenn man seine Einmaligkeit so früh erkannte, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. In der Sage aber dürfte die „Schweißenbergrose“ weiter blühen.

(Quelle: Ortsbuch 1200 Jahre Zeutern, Eugen Hollerbach)

 
Auf unserer Homepage, die wir im Spätherbst fertigstellen wollen, können wir erfreulicherweise Zeuterner Gärten vorstellen, in denen noch Schweißenbergrosen blühen (s. Foto).

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