Nach Hitzewanderung im Juni und Gewitterregen im Juli erlebten 20 begeisterte Teilnehmer am vergangenen Sonntag ein neues Wetter- und Rundgangs-Phänomen: Den historischen Ortsrundgang mit Düsenantrieb!
Die ersten Erklärungen wurden bei ziemlich stürmischem Wetter im Inneren der evangelischen Kirche gegeben, bevor es hinaus ging ins garstige Wetter. Die „Fremdenführer“ Reiner Dick, Wolf-Dieter Freier, Günter Oßfeld und Herbert Stengel führten die interessierte Zuhörerschaft vom „Bruchsaler Tor“ zur Stätte von Völlerei, Trunkenbolden und Raufhändel am Rathaus (gemeint war die dortige ehemalige Gastwirtschaft) und über das Areal bei der Mühle zur Kirche.
Dort wurde es „unterirdisch“ mit Erläuterungen zu archäologischen Grabungen im Ortsetter. Weiter ging es zum ältesten Gebäude Ubstadts, der Kelter, und weiter über die „Pfarrgass“ bis zur Röhringstraße. Immer wieder kam man an Ubstadter Gastwirtschaften, teils Jahrhunderte alt, vorbei und es gab weitere interessante Einblicke in die ehemalige Sodafabrikation, die Halloren-Gutsel im „Milchheisl“ und den Sturz eines badischen Freischärlers vom Ubstädter Kirchturm.
Im historischen Gewölbekeller des Anwesens Stengel konnten die Teilnehmer zahlreiche Scherben aus Vorzeiten bewundern, die beim Öffnen des Bodens zutage getreten waren. Gefäße aus dem Fundus von Reiner Dick zeigten dort, welcher Art die Scherben wohl waren. Auch war ein Stück der Deichelleitung ausgestellt, welche das Ubstadter Salzwasser zu Saline nach Bruchsal transportierte.
Eine Ode an die Ubstadter Ritterschaft und die große Bedeutung der Esel trug Günter Oßfeld am Eselsdenkmal vor und klärte die Teilnehmer darüber auf, dass es sich beim Wappentier der Ubstädter keinesfalls um ein dummes Tier, sondern vielmehr um die Zugehörigkeit zu den Adligen und der Ritterschaft zu Ubstadt handelt.
Vorbei am Gasthaus Ritter und dem Wiesenkaffee verharrte die mittlerweile ziemlich durchgefrorene Schar noch am Bücherfenster und lauschte der jüngeren Geschichte um den „Kampf um die Hinterwiese“ im Jahr 1990 mit einem Bürgerentscheid zum Erhalt des Grüngürtels um Ubstadt.
Den Rückweg zur evangelischen Kirche säumten dann noch das neu erbaute Josefshaus, der „Bürgerpark“ und das „Hewamme-Heisl“.
Angekommen im warmen Vorraum der Kirche klang der Ortsrundgang bei guten Gesprächen, dem ein oder anderen Getränk oder einer „Schuleinweihungs-Gedenk-Brezel“ aus.
Danke an Alle, die dieses Mal dabei waren!
Der Arbeitskreis „Ubstadt historisch erleben“ im Heimatverein Ubstadt-Weiher e.V. bietet auch im Jahr 2026 wieder Ortsrundgänge durch Ubstadt an – heute bereits feststehende Termine sind:
Sonntag, 25.01.2026 (wenige Restplätze)
Sonntag, 01.03.2026 (geschlossene Gesellschaft)
Sonntag, 26.04.2026
Sonntag, 25.10.2026
Anmeldungen nimmt gerne entgegen:
Wolf-Dieter Freier – Tel.: 0151 55 43 55 99 – Email: steinzeit-erleben@t-online.de
Autor: Wolf-Dieter Freier (WDF) Foto Doris Oßfeld

