Der Arbeitskreis „Ubstadt historisch erleben“ mit Reiner Dick, Ralf Heger, Hubert Beck, Herbert Stengel, Günter Oßfeld und Wolf-Dieter Freier führte im November 2 Sonderführungen durch.
Startend in der evangelischen Kirche erfuhren die Moped-Freunde um Marcus Beyerle Wissenswertes über die evangelische Kirche. Danach gab es Informationen über die ehemalige Befestigungsanlage von Ubstadt, und beim Rathaus erfuhren sie, woher sich der Ortsname herleitet wird und erhielten geschichtliche Hintergründe zum Rathaus. Dann ging es weiter zur Mühle. Da die derzeitigen Besitzer der Mühle mit anwesend waren, konnten sie wertvolle Zusatzinformationen zur Mühle, zum „Mielbach“ und zur Pferdetränke beisteuern.
Ein Schwerpunkt der Führung war dann die katholische Kirche, wo Günter Oßfeld auf die Entstehungszeit einging und u.a. von den Finanzierungskniffen des Kardinals Schönborn berichtete. Danach ging es weiter mit der Begehung des Kirchturms, einer Besonderheit, denn diese ist in einer „normalen“ Führung nicht enthalten. Dazu musste man „hoch nuff“, vorbei an den beeindruckenden Glocken und dem Uhrwerk, bis man schließlich ganz oben einen seltenen Blick über den Ubstadter Ortsetter werfen konnte.
Weiter führte der Weg dann über die Kelter und das „Leichewage-Heisl“ in der Pfarrgasse zum Gasthaus Adler, wo Reiner Dick Einblicke in dortigen Ausgrabungen und die ehemalige Sodafabrik gab. Am Milichheisel, dem alten Feuerwehrhaus und dem Gasthaus Engel vorbei (alle drei Gebäude nicht mehr vorhanden) ging es weiter zum Anwesen Stengel und dort dann „dief nunner“, wo es ein Stück Deichelleitung und allerhand interessante Scherben zu besichtigen gab, nebst Erklärungen von Herbert Stengel. Danach wurde die Gruppe am Eselsdenkmal über die wahre Herkunft des Uz-Namens „Esel“ für die Ubstadter aufgeklärt und poetisch unterrichtet, dass es eine Wonne ist, ein Esel zu sein.
Mit Zwischenstopp am Bücherfenster in der Hinterwiese nebst Hintergrundinformationen aus erster Hand über den Kampf zum Erhalt der Hinterwiese (Wolf-Dieter Freier), beendete man die Rundwanderung, vorbei am „Hewammeheisl“ wieder in der evangelischen Kirche, wo sich die Moped-Freunde bei den obligatorischen „Brezelen“ und Bier herzlich für die kurzweilige und kompetente Führung bedankten.
Kurzführung für den Jahrgang 1955 Ubstadt
Das Klassentreffen des Jahrgangs 1954/1955 fand im katholischen Pfarrzentrum statt und hatte als Programmpunkt eine kurze Ortsführung „gebucht“. Dort nahmen die „Fremdenführer“ Günter Oßfeld und Wolf-Dieter Freier die interessierte Schar – lauter echte Ubstadter – in Empfang. Der verkürzte Rundgang startete im Rücken des Pfarrzentrums in der Hinterwiese und setzte sich über das ehemalige „Bruchsaler Tor“ zum Rathaus fort. Alle erinnerten sich daran, hier in „de alde Schul“ unterrichtet worden zu sein und manche Anekdote aus der eigenen Schulzeit kam zur Sprache. Vorbei am „Ring“ (dessen Bedeutung erraten werden musste) ging es zur Mühle. Die katholische Kirche mit ihrer architektonischen Besonderheit, das Brecht’sche Haus und Erklärungen zu Ausgrabungen im Unterdorf wurden auf dem weiteren Wege interessiert aufgenommen.
Zum Abschluss machte man noch Halt am ältesten Gebäude Ubstadts, der Kelter – und auch dort gab es einiges zu erzählen zu Weinbau und dem Farrenstall, in dem der ortseigene Bulle und Geißbock gehalten wurde. Nach 90 Minuten, die prallvoll mit Informationen waren, verabschiedete sich die „Schulklasse“ und Theo Prestel als Klassensprecher von ihren beiden „Lehrern“ mit großem Applaus und dankte für den großartigen Ausflug in die Vergangenheit.
Der historische Ortsrundgang geht nun in eine kurze Winterpause – die nächste Gelegenheit zur Teilnahme gibt es am Sonntag, 25. Januar 2026 und am Sonntag, 26. April 2026 – jeweils ab 14 Uhr.
Anmeldungen nimmt gerne Wolf-Dieter Freier entgegen – entweder per Email (Eselrunde@t-online.de) oder telefonisch (0151 55 43 55 99).
Autoren: W.-D. Freier/G. Oßfeld
Bilder: Doris Oßfeld

