Text: J.B. Tafratshofer
Melodie: Michael Haller (1840 – 1915)
(neues Gotteslob Nr. 894)

Rosenkranzkönigin – Orgel und GesangDownloadBernhard Raab (Organist) mit Sängerinnen und Sängern aus Stettfeld

Lourdesgrotte (links) u. Muttergottesstatue (rechts)

Rosenkranzkönigin, Jungfrau voll Gnade,
lehre uns wandeln, stets himmlische Pfade;
freudig erheben wir unser Gebet zu dir,
Jungfrau, Jungfrau voll Gnade!

Rosenkranzkönigin, Mutter du Reine,
gib, dass dir unser Herz ähnlich erscheine.
Schirme uns allezeit treulich in Kampf und Streit,
Mutter, Mutter, du Reine!

Rosenkranzkönigin, Fürstin, du hehre,
bitte bei deinem Sohn, dass er gewähre,
was von dem Himmel kommt und uns zum Heile frommt,
Fürstin, Fürstin, du hehre!

 

Schon zu Lebzeiten des Heiligen Dominikus (geb. 1170), des Begründers des Rosenkranzes, bildeten sich Rosenkranzbruderschaften, die Pflege und Erhalt des Rosenkranzgebetes zum Inhalt hatten. In Stettfeld wurde im Jahre 1752 durch den damaligen Gerichtsschreiber (Ratschreiber) Johann Gummermann und seiner Ehefrau Maria eine solche Bruderschaft gegründet. Angeregt und gefördert wurden sie auch von dem damaligen Pfarrer Johann Jakob Weber. Dieser widmete 1762 der Bruderschaft ein Büchlein mit dem poetischen Titel “Eine in dem Hochstift – Speyerischen Marktflecken Stettfeld aufgewachsene Feld-Blume. Das ist: Erzbruderschaft des heiligen Rosenkranzes”. Die Bruderschaft gewann schnell viele Mitglieder – und durch Stiftungen zusätzlich Vermögen. So konnte auch beim Kirchenneubau 1891 – 1893 mit Mitteln der Bruderschaft der alte Chor zur Rosenkranzkapelle mit Rosenkranzaltar werden.

Das Titularfest der Bruderschaft war der erste Sonntag im Oktober. Er war in Stettfeld ein Festtag und wurde mit Hochamt und Prozession durchs Mitteldorf feierlich begangen. Bei der Prozession wurde die Muttergottes als Rosenkranzkönigin von vier Mitgliedern der Jungfrauenkongregation auf einem Tragegestell mitgeführt. Der Nachmittag war den weltlichen Freuden vorbehalten. Die Verwandten trafen sich zum Festmahl und ausgedehnter Kaffeetafel. Noch in den 1970er Jahren wurde das Rosenkranzfest mit Prozession festlich begangen. Mit zunehmendem Kfz-Verkehr und abnehmendem Kirchenbesuch wurde auf die Prozession verzichtet. Nur das Rosenkranzlied wird nach wie vor von den Gottesdienstbesuchern am Rosenkranzfest gerne gesungen.

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