• Fertig angerichtet. Foto: HV

Ein ganz klassisches, nur in unserer Region bekanntes Gericht, nannte uns unser Mitglied, Altbürgermeister und Ehrenbürger Helmut Kritzer. Beste Erinnerungen hat er aus seiner Kinder- und Jugendzeit an die angebratene Kartoffelwurst.

Bis weit in die 70er Jahre war es in nahezu jedem Haushalt üblich, selbst Schweine aufzuziehen und diese in den Wintermonaten zu schlachten. Hausschlachtung war immer ein großes Spektakel, jede Menge Arbeit und viel zum Essen.

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In früheren Zeiten, als die Armut gerade die Hardtdörfer sehr traf, war man oft erfinderisch bei der Herstellung und Zubereitung von sättigenden Speisen. Die Kartoffelwurst ist eine dieser Erfindungen. Sie besteht aus Blut, Gewürzen, ausgelassenen Grieben (Fettwürfeln), gedünsteten Zwiebeln und gekochten, geriebenen Kartoffeln. Nicht zu verwechseln mit der Griebenwurst. Diese wurde immer mit kleingeschnittenem Rückenfett, wenig Fleisch und natürlich Blut hergestellt.

Das Blut-Kartoffelgemisch wurde in Schweinedärme gefüllt, gekocht und zum Verzehr kräftig angebraten. Das Übriggebliebene nannte man „Filsl“, das wurde gleich noch am Schlachttag angebraten und verspeist oder an die Nachbarn zusammen mit der „Worschdsupp“ verschenkt. Dazu vesperte man frisches, selbstgebackenes Brot. Als Hauptgericht gibt es Bratkartoffeln dazu.

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Mundart

Zutada for 4 Persona

2 Ring oda 2 Bixsa Grumbieraworschd
8 Grumbiera (roh oda gakochd)

 

Zubereidung

D‘ Grumbieraworschd uff allena Seida gud oobroda.

Roha oda gakochda, gschelda Grumbiera in dinna Scheiwlen schneida und am beschda in Schweineschmalz schee oobroda bis Grischdlen git. Mit Pfeffa unn Salz werza.

Am beschda schmeckd Feldzalat dazu. Am Unnerdorf in Weiher isst ma Sauerkraud dazu, soll a gud sei.

Hochdeutsch

Zutaten für 4 Personen

2 Ringe oder 2 Dosen Kartoffelwurst
8 Kartoffeln (roh oder gekocht)

 

Zubereitung

Die Kartoffelwurst in einer Pfanne von beiden Seiten schön anbraten.

Rohe oder gekochte Kartoffel schälen und in dünne Scheiben schneiden. Entweder mit Öl oder Schweineschmalz knusprig anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen.

Am besten schmeckt dazu Feldsalat. Im Unterdorf in Weiher war es üblich, Sauerkraut dazu zu essen, was auch schmecken soll.

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