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Spargel, das „weiße Gold“, wird in der Hardt und speziell in Weiher bereits seit Mitte des 19. Jh. angebaut. Die Pflanzen der Sorte „Schwetzinger Meisterschuß“ wurden über viele Jahre beim „Klemens“ in der Weiherer Hauptstraße gekauft, der diese selbst säte und heranzog. In der Frühzeit des Spargelanbaus grub man einzelne Löcher in die sandige Erde, pflanzte die Spargelsetzlinge und zur Erntezeit (nach drei Jahren) „häufelte“ man einen “Kegel” für jede Pflanze an. Später wurde das effizienter, man baute in langen Reihen an, die als Rampen „angehäufelt“ wurden.

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Zur Ernte geht man durch die Reihen und sucht den Rampen nach Spitzen oder noch besser Sprüngen in der Erde ab. Sind die Spitzen erst einmal an der Oberfläche, werden sie schnell “lila”, was einen erheblichen Qualitätsverlust bedeutet. Nun wird der Spargel freigegraben und „gestochen“. Wichtigstes Utensil ist das Spargelmesser, ein ca. 30 cm langes Metallstück mit der Schneide am Ende und einem Holzgriff. Das „Spargelbrettle“ oder „Datscherle“ dient dazu, die aufgegrabenen Löcher wieder mit Erde zu befüllen und den Hügel glatt zu streichen.

Die Spargel wurden früher dann zu Hause für die Abgabe bei der Genossenschaft in Sorten verlesen, dazu hatte man spezielle, von Haus zu Haus unterschiedliche, da selbst gebastelte, Messbrettchen, mit denen man die Dicke und die Länge der Spargel schnell feststellen konnte. Stolz war man, wenn bei der Genossenschaft dann kein Spargel vom Prüfer aussortiert wurde.

Dass Spargel auch den Kraichgauern schmeckt, beweist unser heutiges Rezept mit dem Leibgericht unseres Mitglieds und Bürgermeisters Tony Löffler aus Stettfeld.

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Mundart

Zutadä fa 4 Personä

4 Pfund Schbarchl
4 Schnidzl
1 Pfund Grumbierä
1 Ai
Weggmehl
Pedaling
Pfeffa unn Salz
Abgschmelzds:
2 Eßleffl Weggmehl
100 gr. Budda
1 hadgekochts Ai
Schnittlich
Sooß:
4 Eßleffl Budda
8 Eßleffl Mehl
Kochbrie vunn dä Schbarchl
1 Aigeel
Pfeffa unn Salz

 

Zubereidung

Die gud gscheldä Schbarchl än ämä großä Haffä mit wennich Wassa unn ä bissl Salz zum kochä bringä, runnerschaldä unn 15 Minuddä kechlä lassä.

D‘Budda än ämä Häffele schmelzä lassä, s‘Mehl drin óschwitze unn mit äm Kochwassa vunn dä Schbarchl ableschä. Wónn d‘Sooß noch zu dick isch, mit Wassa odda Milich ufffillä. Mit Pfeffa unn Salz abgschmeggä.

Die Schnidzl pfefferä und salzä, äns vaglebbade Ai dungä unn äm Weggmehl wende. Än Budda odda Schmalz goldägeel ausbaggä.

D‘ Grumbierä scheelä, än Sticklen schneidä unn äm Häffele mit Wassa unn bissl Salz waichkochä. Abschiddä unn mit glóigschniddänäm Pedaling beschdraiä.

S‘ hadgekocht Ai gloi haggä unn mit äm Schnittlich mischä.

Dä Budda schmelzä unn s‘ Weggmehl drin hellbraun werrä lassa.

Die bissfeschdä Schbarchl abschiddä, uffarä Blatt órichdä, s‘ Abgschmälzd driwwa gewwä unn glei servierä.

Alles zómmä uff dä Disch bringä – dess isch ä rechts Boimoischda-Sunndagsessä! Lasst eich´s Weihama Gold schmeggä!

Hochdeutsch

Zutaten für 4 Personen

2 kg Spargel
4 Schnitzel
500 gr. Kartoffel
1 Ei
Semmelbrösel
Petersilie
Pfeffer und Salz
Butterbrösel:
2 Esslöffel Semmelbrösel
100 gr. Butter
1 hartgekochtes Ei
Schnittlauch
Soße:
4 Esslöffel Butter
8 Esslöffel Mehl
Kochbrühe der Spargel
1 Eigelb
Pfeffer und Salz

 

Zubereitung

Die gut geschälten Spargel in einem großen Topf mit wenig Wasser und etwas Salz zum kochen bringen, Temperatur reduzieren und 15 Minuten leicht köcheln lassen.

Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen lassen, das Mehl darin anschwitzen und mit dem Abkochwasser der Spargel ablöschen. Evt. Noch etwas Wasser oder Milch dazugeben. Mit Pfeffer oder Salz abschmecken.

Die Schnitzel pfeffern und salzen, zuerst im verquirlten Ei, dann in Semmelbrösel wenden. In Butter oder Schmalz goldgelb ausbacken.

Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in einem Topf mit Wasser und etwas Salz weichkochen. Das Wasser abschütten, die Kartoffeln anrichten und mit Petersilie bestreuen.

Das hart gekochte Ei fein zerkleinern und mit Schnittlauch mischen.

Die Butter schmelzen und die Semmelbrösel darin hellbraun rösten.

Die bissfesten Spargel abschütten, auf einer Platte anrichten, die Butterbrösel darüber geben und gleich servieren.

Alle Beilagen zusammen mit dem Spargel servieren – das ist ein rechtes Bürgermeister- Sonntagsessen! Lasst Euch das Weiherer Gold schmecken!

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