Orginaltext aus dem St. Wendelinus-Büchlein von 1945, 1., 2. und vorletzte Strophe
Melodie: „Lasst vor Gott uns niederbeugen“

Wendelin du Zier der HirtenDownloadDr. Patrick Wippel
1.

Wendelinuskapelle Weiher
Wendelin du Zierd‘ der Hirten,
Wie brennst du vor Lieb‘ zu Gott!
Aus den heiligen Begierden
Warst du vor der Welt ein Spott.
Du hast Land und Thron verachtet,
Weil du nach der Kron getrachtet.
Und nun hütest Du die Herd‘,
Die im Himmel ewig währt.

2.

Dort auf Westrichs öden Heiden,
Wo du in der Einsamkeit,
Pflegtest deine Herd’ zu weiden,
Fühltest du die größte Freud‘.
0 wie hoch warst du beglücket,
Wenn dein Herz in Gott entzücket,
Wie frohlockte deine Zung‘,
Sich bis zu den Sternen schwung.

3.

Wendelin! dein Volk hier schütze,
Sei stets unser Schutzpatron!
Unsre Schwachheit unterstütze!
Dort bei Gottes Gnadenthron!
Lass auf unser Feld und Wiesen
Allzeit reichen Segen fließen,
Auf die Reben, auf die Herd‘,
Daß sich unser Wohlstand mehrt.

 

Wendelinuslied „Wendelin du Zier der Hirten“

In der aktuellen Fassung, 1. – 3. Strophe

1.

Wendelin, du Zier der Hirten, wie brennst du vor Lieb zu Gott!
Aus den heiligsten Begierden wirst du vor der Welt zum Spott.
Schottlands Kron hast du verachtet, weil du hütest nur die Herd, weil du nach der Kron getrachtet, die im Himmel ewig währt.

2.

Dort auf Westrichs öden Heiden, wo du in der Einsamkeit pflegtest
deine Herd zu weiden, fühltest du die reinste Freud.
0 wie hoch warst du beglücket, wie frohlockte deine Zung, weil dein Herz in Gott entzücket sich bis zu den Sternen schwung.

3.

Wendelin, dein Volk hier schütze, sei stets unser Schutzpatron!
Unsre Ohnmacht unterstütze dort bei Gottes Gnadenthron. Lass auf
uns den Segen fließen, auf die Fluren, auf die Herd, und von uns sei stets gepriesen, dass sich unser Glück vermehrt.

 

Unser Wendelinuslied wird seit Menschengedenken in Weiher gesungen. Es ist abgedruckt in dem „St. Wendelinus-Büchlein“ von 1931 und in den folgenden Ausgaben.

Trotz intensiver und langer Recherchen mit entsprechenden Forschungsstellen konnte der Ursprung des Wendelinusliedes nicht herausgefunden werden. Allerdings wurde ein aus dem Jahre 1822 stammendes Lied gefunden, dessen Text auf die Melodie unseres Wendelinusliedes gesungen wird. Es handelt sich um das Lied „Lasst vor Gott uns niederbeugen“ nach der Melodie des Liedes „Dich, mein Gott, ich hier anbete“ (Quelle: Würschmitt, Bernard (Hg.): Christkatholisches Gesang- und Gebetbuch zum allgemeinen Gebrauche bei dem öffentlichen Gottesdienste. Aschaffenburg: M. J. Wailandt’s Wittib, 1822, S. 62.). Es ist ein Sakramentslied, das nach der Wandlung gesungen wurde. Die 1. Strophe lautet:

„Laßt vor Gott uns niederbeugen
Im Hochheil’gsten Sakrament,
Jesu unsern Dank bezeigen,
Weil er uns vor seinemEnd
Hierin dieser Seelen-Speise
Auf die wundervollste Weise
Seinen eignen Leib geschenkt
Und mit seinem Blute tränkt!“

Wir freuen uns, dass aufgrund unserer Recherchen das Lied “Wendelin du Zierd’ der Hirten” in die Lieddokumentation des Deutschen Volksliedarchivs aufgenommen wurde (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Zentrum für Populäre Kultur und Musik, Mappen-Signatur „Gr. X Hl. Wendelin 20.10.“, Signaturbeleg „2017-03-24 JZ“). Die dortige Lieddokumentation umfasst Arbeitsmappen zu mehr als 20.000 Liedern. Mehr ist auf der Homepage www.zpkm.uni-freiburg.de zu erfahren.

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