Neue Webseite des Heimatvereins zu Ubstadt-Weiherer Leibspeisen

Beate Harder, Weiher. Foto: HV
Beate Harder, Weiher. Foto: HV

Der Heimatverein Ubstadt-Weiher e.V. hat aus Anlass des Jubiläums „50 Jahre Ubstadt-Weiher“ Koch- und Backrezepte von seinen Mitgliedern gesammelt und diese auf seiner Homepage unter Ubstadt-Weiher veröffentlicht.

Es sind zum Großteil einfache Gerichte, die aus der Not der früheren Zeit entstanden sind. Die Rezepte lassen erkennen, dass Ernten aus dem bäuerlichen oder landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb saisonbedingt verarbeitet werden mussten, ohne Kühlschrank oder Küchenmaschine. Am Holzherd waren ohne moderne technische Raffinessen Können und Erfindergeist gefragt.

Jedes Rezept wurde in der Mundart des jeweiligen Ortsteils dokumentiert. Alle Anleitungen sind außerdem mit vielen Fotos versehen, die die einzelnen Koch- oder Backschritte detailliert darstellen.

Ergänzt werden die Rezepte durch einen heimatkundlichen Teil, passend zum jeweiligen Gericht. Angefangen z. B. bei der „Zeuterner Knorpelkirsche“ beim Kirschpfannkuchen, über die schattigen Alleen des Fürstbischofs Kardinal Damian Hugo von Schönborn beim Apfelkuchenrezept, bis hin zu den großen Hürden beim Heiraten in früheren Zeiten beim Rezept „Verheierter“.

≫ Rezeptübersicht

Das umfangreiche Projekt „Kochen und Backen wie früher – Leibgerichte aus Ubstadt-Weiher“, angefangen mit dem Sammeln der Rezepte, dem Nachkochen und Nachbacken, dem Fotografieren der einzelnen Arbeitsschritte, bis zur Erarbeitung des heimatkundlichen Teils im Vorspann der Rezepte, lag bei unserem Vorstandsmitglied und der Koordinatorin der Reihe „Kochen und Backen wie früher“ Beate Harder (s. Foto).

Erneut hat der ehrenamtliche Webmaster des Vereins, Florian Bonert, daraus eine Webseite kreiert. Dort sind alle gesammelten Rezepte in einer Übersicht dargestellt und können jeweils in Dialekt und Hochdeutsch nachgeschlagen werden.

Die Webseite wird nach und nach durch weitere Lieblingsspeisen Ubstadt-Weiherer Bürger ergänzt. So z. B. mit der gebratenen Kartoffelwurst („Grumbieraworschd unn greschda Grumbiera), an die sich Altbürgermeister Helmut Kritzer gerne erinnert. Ebenso mit Gerichten wie saure Bohnen, Krautwickel und den über viele Generationen überlieferten Rezepten für die Linzertorte, alle ergänzt mit einer heimatkundlichen Einleitung.

Mit der Sammlung von Ubstadt-Weiherer Liedgut sowie den mit heimatkundlichem Wissen verbundenen Rezepten wollen wir einen weiteren Beitrag zum 50-jährigen Gemeindejubiläum leisten. Dass wir einen reichhaltig gedeckten Tisch zur goldenen Hochzeit von Ubstadt-Weiher präsentieren können, war nur möglich, weil uns viele, vor allem unsere älteren Mitglieder und Mitbürger, ihre Leibspeisen verraten und Informationen zum heimatkundlichen Teil gegeben haben. Vielen Dank auch unseren Mundartbeauftragten Artur Herzog, Konrad Kröll und Theodor Stengel für die Überarbeitung der örtlichen Dialekte und Doris Keibl für die schreibtechnische Unterstützung.

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