Aus unserer Reihe „Schulwesen in Ubstadt-Weiher“ Heute: Schulwesen in Stettfeld – Schluss

Foto: Konrad Kröll

Die Schule im umgebauten, ehemals fürstbischöflichen Kelterhaus, die seit 1824 genutzt wurde, stieß ca. 60 Jahre später auf Kritik bei der übergeordneten Behörde. Bei der Visitation am 4. Mai 1886 lobte der Bruchsaler Oberamtmann zwar den Lehrer: „Hauptlehrer Straub, 75 Jahre alt und seit 29 Jahren in der hiesigen Schule tätig, ist noch immer diensttauglich und eifrig“, bemerkte aber dann: „Die beiden Gebäude der Gemeinde, welches das Eine zwei Schulsäle und zwei Zimmer der Gemeindeverwaltung, das Andere die Wohnung des Hauptlehrers Straub und die Stube des Unterlehrers enthält, entsprechen ihren Zwecken nur in der allerunvollkommensten Weise.“ Selbst der Gemeinderat war zu der Überzeugung gekommen, dass ein Neubau nicht länger hinausgeschoben werden könne.

1888 wurde der Platz für den Neubau, der wieder Schul- und Rathaus vereinen sollte, festgelegt und in den Jahren 1891/92 realisiert. Hauptlehrer Wilhelm Heller war der erste, der die neue Wohnung im Obergeschoß des Vorderhauses beziehen und die Unterrichtsräume im Anbau nutzen konnte.

Seit dem Neubau des Schulhauses waren wieder einmal mehr als 50 Jahre vergangen und neue Unzulänglichkeiten traten zu Tage – sie stanken sogar zum Himmel, um es salopp auszudrücken. Die Abortanlage befand sich in einem ekelerregenden Zustand und sogar der Amtsarzt äußerte seine Besorgnis. Im Gemeinderat war das Problem bekannt, allerdings ging es wieder einmal ums Geld. Erst als zum Kostenvoranschlag von DM 21.650,– erhebliche Zuschüsse vom Oberschulamt zugesagt wurden, realisierte man 1957 das Projekt.

Eine Schulstatistik vom 15. Mai 1957 hielt fest, dass die drei Stettfelder Lehrer in drei Schulräumen insgesamt fünf Klassen mit 69 Jungen und 54 Mädchen, also 123 Schüler insgesamt, unterrichteten. Für die Einstellung eines vierten Lehrers gab es nur ein Hindernis, das Fehlen eines vierten Schulraums. Ende der 1950er Jahre wurde deshalb eine erneute Schulhauserweiterung geplant.

Zu dieser Erweiterung kam es jedoch nicht mehr, 1970 war Baubeginn der neuen Schule und der Mehrzweckhalle.

Autorin: Beate Harder

Quelle: Stettfeld 2000 Jahre Geschichte, Adam / Dussel / Knötzele

 

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