Den ersten Bericht über eine Schule in Weiher erfahren wir durch einen Visitationsbericht des Jesuitenpaters Martin Metz im Jahr 1683, nämlich: „Keine Schule“! Auch knapp 20 Jahre später lesen wir 1700 im Visitationsbericht der Patres: „Es ist kein Lehrer vorhanden, da die Gemeinde kein Gehalt zahlen will!“
1707 beschreibt Pfarrer Johann Baptist Mertz seine Probleme mit dem vorhandenen Lehrer, der gleichzeitig Mesnerdienste ausführte und Glöckner war. Denn die Eltern wollten jenen nicht mehr bezahlen und „wegen sotaner schlechter Competenz“ hätte er den Schuldienst schon längst aufgeben sollen.
Auch 1724 beklagte sich die Gemeinde beim bischöflichen Generalvikariat wie ihre Jugend mit dem „seither genossenen alten Schulmeister Joseph Nesthoff zu schlecht, ja höchst übel versorgt sei. Er wäre selbst im Schreiben unerfahren und auch nicht imstande, die Kinder im Lesen zu unterrichten. Weil er außerdem ein Bauersmann sei und in Weiher seine Güter habe, pflege er nur fünf Wochen vor und nach Weihnachten Schule zu halten.“
In den folgenden Jahrzenten wechselten in kurzer Reihenfolge die Lehrer, ursächlich hierfür war sicherlich auch die geringe Bezahlung und der damalige schlechte soziale Stand des Lehrers.
Erst im Jahre 1818 erfahren wir wieder von einem Lehrer in Weiher: Lehrer Schneider, der 1824 um einen Gehilfen bat, da 135 Schüler in einer Klasse zu unterrichten waren. Diesen bekam er allerdings abgelehnt.
Die Stelle für einen Unterlehrer wurde gerade einmal nach Inkrafttreten des Schulgesetzes im Jahre 1835 eingerichtet.
Nachdem Lehrer Schneider 1837 nach Zeutern versetzt wurde, unterrichtete der Schullehrer Franz Josef Schäfer. Dieser ersuchte 1842 darum, dass man ihm die Tätigkeit des Kirchenuhraufziehens abnehme, was ihm allerdings mit der Anmerkung, dass der Schullehrer schon immer Mesnertätigkeiten ausgeführt hat, abgelehnt wurde.
Besonders beliebt war Unterlehrer Schmieder, er gründete mit jungen Männern in Weiher 1861 einen Gesangverein. Da er aber mit seinen Sangesbrüdern sonntags in der Gegend und besonders in Wirtshäusern herumzog und es einmal in Hambrücken zu einer Rauferei kam, wurde ihm die Gründung des Gesangvereins nicht als Verdienst angerechnet, vielmehr wurde er beim Oberkirchenrat angezeigt und anschließend strafversetzt.
Schluss folgt.
Autorin: Beate Harder
Quelle: Haselier, Geschichte des Dorfes und der Gemeinde Weiher am Bruhrain