Aus der Sammlung unseres Zeuterner Mundartbeauftragten Theodor Stengel drucken wir heute einige Redewendungen und Sprichwörter ab. Auf weitere können Sie sich freuen. Herzlichen Dank an unser Mitglied Theodor Stengel für seinen Einsatz, die Zeuterner Mundart zu erhalten und zu verbreiten!
Am Sòngd Veit ennad sich d‘Zaid, allas gehd uf die ónna Said. – St. Veit ist am 15. Juni, nahe der Sommersonnenwende.
Bei denna mechd da Holzschlejl unna da Schdaffl noch Junga. – In diesem Haus nimmt der Reichtum stetig zu.
Da Gudgnung und da Zeidgnung sen zwe besa Komarada. – Ein Mensch hat negative Eigenschaften, ihm ist alles gut genug und er hat immer genug Zeit.
Do ghäd óifach Wäddabadd ghalda. – Da sollte man einfach dagegen argumentieren.
Fafriad da Wengad an da Woll, dringd ma da Wói mid da Boll. – In diesem Jahr gibt es so wenig Wein, dass man ihn mit der Schöpfkelle trinken kann.
S‘gehd kóna an d’Miel, wónna ned mählich wärra will. – Es geht keiner in die Mühle, wenn er nicht mehlig werden will.
Wä ählich dengd un hóndld rächd, dä kummd zu nix un s’gehd am schlächd. – Wer ehrlich denkt und handelt recht, der kommt zu nichts und es geht ihm schlecht.
Wä nix ähaiad un nix äärabd, bleibd aram bis a schdärabd. – Wer nichts erheiratet und nichts ererbt, bleibt arm bis er stirbt.
Wónn d’Maid pfaiffa un d’Hingl gräa, soll ma na grad da Hals rumdräa. – Wenn die Mädchen pfeifen und die Hühner krähen, soll man ihnen einfach den Hals herumdrehen.
Wónn da äbbas schaffd, gidds mória frieh an Brógga Zugga meh an da Kaffee. – Wenn ihr fleißig seid, werdet ihr morgen dafür belohnt.
Wónn se ned bariara, óifach óne uff s‘Loch nuff un uff da Bòda nógschdauchd –
Diese Ausdrucksweise spiegelt die rauen Erziehungsmethoden früherer Zeiten.
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