Zum Tag des Baumes am 25. April 2022: Vorstellung der „Hugo-Kramer-Eiche“

Foto: Bernhard Schäfer

Zum Tag des Baumes am 25. April stellen wir die Hugo-Kramer-Eiche im Lusshardtwald am Brunftacker-Richtweg bei Weiher vor: Die Hugo-Kramer-Eiche wurde während des Dreißigjährigen Krieges um 1630 gepflanzt. Benannt wurde sie nach ihrem Entdecker, dem Forstmann Hugo Kramer aus Bad Schönborn, welcher den Wert und das Alter der Eiche erkannte und sich um sie kümmerte.

Heute besitzt die 34 Meter hohe Eiche einen Stammdurchmesser von ungefähr 1,60 Meter und einen Umfang von ca. 5 Metern. Die Ausladung der weitesten Äste der Baumkrone beträgt ca. 28 Meter. Die Spuren der Zeit sind jedoch an dem Baum nicht unberührt vorbeigegangen. Die Krone wirkt ausgedünnt und zeigt viele kahle Äste.

Was hat dieser Baum in seiner Lebenszeit nicht alles gesehen. Wenn er sprechen könnte, würde er uns von den marodierenden Soldaten des fürchterlichen Religionskrieges, der bis 1648 andauerte und unsere Gegend in Schutt und Asche legte, erzählen.

Gerade im Alter von 50 Jahren, und damit noch ein „Baum-Teenager“, sah er wieder die Soldaten eines schrecklichen Krieges, des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688 -1697), ein vom französischen König Ludwig XIV. provozierter Konflikt, der der Kurpfalz und großen Teilen Südwestdeutschlands viele Menschenleben kostete.

Hundertjährig durfte die Eiche zur Zeit von Damian Hugo von Schönborn, Fürstbischof über das ganze Hochstift (1719 – 1743), eine friedliche Epoche, verbunden mit einem wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, erleben.

Als ausgewachsener, bereits stattlicher Baum wuchs unsere 180-jährige Eiche in das neugegründete Großherzogtum Baden (1806).

Sicher könnte er uns auch einiges über die Wirren der Badischen Revolution (1848 – 1849) erzählen, als radikaldemokratische Kräfte eine badische – im übergeordneten Kontext auch deutsche – Republik unter der Souveränität des Volkes anstrebten und sich gegen die Fürstenherrschaft richtete.

In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges musste unsere nun über 300-jährige Eiche die Panzer sehen, die sich beim Einmarsch der Amerikaner an Ostern 1945 ihren Weg durch den Lusshardtwald suchten.

Hoffen wir, dass die Hugo-Kramer-Eiche noch viele Jahre im friedlichen Lusshardtwald stehen wird und den geneigten Wanderern ein schönes Ausflugsziel bietet.

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