800 Jahre Kapelle in Zeutern „Zu den sieben Schmerzen Mariens“

Kapelle Zeutern
Foto: Diakon Herbert Deris, Zeutern

In diesem Jahr jährt sich das 800jährige Bestehen der Kapelle in Zeutern „Zu den sieben Schmerzen Mariens“. Wir danken Herrn Diakon Herbert Deris, Zeutern, sehr herzlich für seinen Bericht, den er aus diesem Anlass dem Heimatverein Ubstadt-Weiher e.V. zur Verfügung gestellt hat.

Hier seine Ausführungen:

„Schon im Jahre 1219 erhalten wir die Information (ohne Datumsangabe) über eine Kapelle am Ortsausgang zu Zeutern. Somit begehen wir in diesem Jahr 2019 das 800-jährige Jubiläum dieser Kapelle.

In der Zeit des Mittelalters, war diese Kapelle eine Wallfahrtskapelle, bei der die Gläubigen der näheren Umgebung der schmerzhaften Gottesmutter ihre Anliegen, Sorgen und Nöte vorbringen konnten. Mit großem Vertrauen kamen die Menschen durch die Jahrhunderte hindurch zur Gottesmutter.

Bei den alten Zeuternern Bürgern, die sehr mit ihrer Kapelle verbunden sind, gibt es noch die mündliche Überlieferung, dass in der großen Pestzeit (1346 bis 1353), in der 25 Millionen Menschen ihr Leben verloren haben (das war ein Drittel der damaligen Bevölkerung), in Zeutern noch sieben Personen überlebt haben. In dieser schwierigen Zeit haben diese Überlebenden das Gelübde abgelegt, an dem Freitag vor Palmsonntag den sogenannten „Schmerzensfreitag“ als Gelübde – Tag und Ortsfeiertag zu begehen. Es wurde nicht gearbeitet, die Schüler mussten nicht in die Schule, die Geschäfte blieben geschlossen.

In der Pfarrkirche St. Martin wurde ein levitiertes Hochamt (Feierliches Hochamt mit Priester, Diakon und Subdiakon.) „zu Ehren der schmerzhaften Gottesmutter“ gefeiert, als Dank für das Überleben in der Pestzeit und vor Bewahrung vor zukünftigen Übeln.

Dieser Feiertag galt den Gläubigen als „höchster“ Feiertag im Kirchenjahr.

An diesem Tag wurden Devotionalien (Rosenkränze, Kerzen, usw.) und Süßigkeiten an Marktständen zum Verkauf angeboten.

Heute findet in dieser Kapelle ein reges geistig-spirituelles Leben statt.

  • Jede Woche wird am Dienstag und Samstag die Heilige Messe gefeiert.
  • Jeden Tag betet eine Gruppe von Gläubigen den Rosenkranz.
  • Jeden Sonntag ist nachmittags eine Eucharistische Anbetung mit Segen.
  • Jeden ersten Mittwoch im Monat ist der Gebetskreis Zeutern mit Lobpreis und Anbetung in der Marienkapelle.

Infolge des regen geistig-spirituellem Lebens wird auch nach 800 Jahren dieses Gelübde durch die Generationen hindurch fortgeführt. Allen, die daran ihren Anteil hatten und noch haben werden, sei an dieser Stelle ein herzliches Vergelt´s Gott gesagt.“

Diesem Dank schließt sich auch der Heimatverein Ubstadt-Weiher e.V. mit großer Wertschätzung und Anerkennung an.

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