
Im ersten Teil unseres Berichts über das Schulwesen in Ubstadt haben wir von dessen Anfängen bis zum Bau des neuen Rat- und Schulhauses im Jahr 1761 westlich der Kirche, am heutigen Andreasplatz, berichtet.
Aber auch diese Räumlichkeiten waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts schon wieder zu klein. Eine Unterrichtung der schulpflichtigen Jugend war immer mehr mit Schwierigkeiten verbunden. Man entschloss sich zu einem Schulhausneubau und setzte den Plan alsbald um. Das Gartengelände des ehemaligen Gasthauses „Zum Schwanen“ an der Bruchsaler Straße, etwas nördlich der Kirche, heute Rathausnebengebäude, war eine ideale Baulage. Das neue Schulhaus wurde 1896/98 erbaut, am 5. Dezember 1898 bezogen und kostete etwa 60.000 Mark. Das Gebäude des früheren „Schwanen“ wurde als Lehrerwohnung eingerichtet.
Das freigewordene alte Schul- und Rathausgebäude fand nach gründlicher Renovierung weiter als Rathaus Verwendung.
Nach dem 2. Weltkrieg haben sich die Gemeinde und die Einwohnerschaft so stark vergrößert, dass das an der Bruchsaler Straße stehende Schulhaus längst nicht mehr den Bedürfnissen gerecht wurde. Es reichte für die große Zahl der Schüler nicht mehr aus und war hoffnungslos veraltet. So entschied man sich für einen kompletten Neubau im Baugebiet „Hofäcker“, der heute als Alfred-Delp-Schulzentrum die Grund-, Werkreal- und Realschule beheimatet.
Heute dient das Gebäude in der Bruchsaler Straße als Rathaus.
Autorin: Beate Harder
Quelle: Geschichte der Gemeinde Ubstadt/Schulz