„Lubaddles“ und „Schurgeles“ – Alte Kinderspiele aus Ubstadt-Weiher

Auch unser Mitglied und Mundartbeauftragter Artur Herzog aus Weiher erinnert sich gerne an seine unbeschwerte Kinder- und Jugendzeit in der „Brunnastroß“ und dem benachbarten Verbindungsweg „Stickl“ mit seinen Winkeln und Ecken. Besonders gerne gespielt wurde hier das „Lubaddles“, ein sportliches Such- und Fangspiel.

Man vereinbarte den Umkreis, in dem man sich verstecken konnte und abwechselnd durfte jedes Kind den Sucher spielen. Dieser versuchte dann, die Mitspieler zu finden. Wenn er einen gefunden hatte, rief er laut „Lubadd“. Die Kinder konnten sich durch schnelles Laufen und Freischlagen an einem vereinbarten Ort in Sicherheit bringen. Der Sucher nannte sich „der Lubadd“.

Hauptsächlich die kleinen Gässchen um das „Stickl“ waren für Spiele aller Art besonders geeignet. Kleine Abzweigungen, die unvermittelt im Hof eines Anwesens endeten, schmale Winkel zwischen zwei Häusern und offene Gärten boten gerade für Versteckspiele genügend Raum.

Ein weiteres Spiel, das Herr Herzog in guter Erinnerung ist, war das „Schurgeles“. Ein Treibspiel, bei dem zwei Mannschaften eine runde Holzscheibe durch Werfen zum Rollen brachten und sich gegenseitig zum Ende des vereinbarten Spielfeldes trieben. Der Spieler rollte die Scheibe, der gegnerische Spieler versuchte sie zu stoppen und zurückzuwerfen. Diejenige Mannschaft, die zuerst bis zum vereinbarten Spielfeldende getrieben wurde, war der Verlierer. Man spielte auf einem vorher bestimmten Bereich der Brunnenstraße, abwechselnd auch mit Bällen oder selbst angefertigten Hockeyschlägern.

In Weiher begannen die Spiele ebenfalls nach getaner Arbeit. Ohne Verabredung traf man sich, spätestens wenn man hörte, dass bereits Kinder lautstark auf der Straße waren. Fahrzeugverkehr war zu jener Zeit kein Problem, höchstens ein landwirtschaftliches Fuhrwerk störte die Spielenden kurzfristig. Manchmal fühlten sich höchstens ältere Nachbarn durch die „Grambola“ gestört.

Fortsetzung der Reihe folgt!