Mit Herzblut, Begeisterung und Professionalität Heimat erforschen Heimatverein Ubstadt-Weiher e.V. legt kräftig zu

Foto: Beate Harder

Zur diesjährigen Mitgliederversammlung konnte die 1. Vorsitzende Ursula Hohl im Pfarrzentrum in Zeutern insgesamt 42 Mitglieder begrüßen, besonders Bürgermeister Tony Löffler, den früheren Vorsitzenden Michael Staudte und den Geschäftsführer Reiner Schmidt vom Verlag Regionalkultur. Entschuldigt hatten sich der Ehrenvorsitzende Dr. Waldis Greiselis und Ehrenmitglied Karl Simon sowie weitere 14 Mitglieder. Dankbar erinnerte die Vorsitzende an die verstorbenen zehn Mitglieder des vergangenen Vereinsjahres, die mit ihrem Wissen und Engagement den Heimatverein bereichert haben.

In ihrem Tätigkeitsbericht nannte Ursula Hohl die Erforschung der weltlichen und kirchlichen Glocken in Ubstadt-Weiher durch den Glockenforscher Norbert Jung aus Heilbronn, die Berichtsreihen  „Handel und Handwerk im Wandel der Zeit in Ubstadt-Weiher“, „Gebäude in Ubstadt-Weiher, die Geschichte(n) erzählen“, die Foto-Serie „Damals und heute – Impressionen aus zwei Jahrhunderten“ und den Rundgang „Geheimnisvolles unter der Erde in Weiher“, alle unter der Federführung der Ortsteilvertreterin von Weiher, Beate Harder.
Viele Mitglieder haben durch aufwändige Recherche Berichte erstellt:
Zu Tod und Begräbnis in alter Zeit in Zeutern sowie dem Schmerzensfreitag in Zeutern durch Theodor Stengel, zu dem Religionsphilosophen Eugen Biser, dessen Mutter aus Weiher stammte durch Doris Keibl, zu der Wendelinuskapelle durch Emil Machauer, zu den Fresken in der alten St. Martinskirche in Zeutern durch Ulrich Grande,  zu „Fronleichnam in Weiher früher“ durch Paul Lang und Heinz Neuthard oder zur Einweihung der St. Nikolauskirche in Weiher anlässlich 150 Jahre Konsekration durch Beate Harder.
Ursula Hohl dankte den Autoren, da sie dadurch die örtliche Geschichte aufgearbeitet und ins Licht der Gegenwart und Öffentlichkeit gerückt haben.

Sie wies darauf hin, dass auch Bräuche Heimat prägen und für den Heimatverein es wichtig ist, dass das Wissen darüber nicht verloren geht. Beispielhaft nannte sie die Serie „Kochen und Backen wie früher -Leibspeisen aus Ubstadt-Weiher“, das Palmsteckenschnitzen und Werzwischbinden, federführend Beate Harder, und die Kurse „Handarbeiten wie früher“, wie die Herstellung von Teddybären oder Streffer mit Inge Blumhofer und Körbe flechten mit Weiden mit Jürgen Arnold als Kursleiter.

Mit einer neuen Webseite über die Ubstädter Mundart durch den Mundartbeauftragten Michael Schroff sind nun in allen Ortsteilen Mundartwörter erfasst und veröffentlicht.

Die bestehenden drei Arbeitskreise beschäftigen sich mit der Digitalisierung und Archivierung von Fotos und Dias, den Führungen durch das Firstständerhaus einschließlich der Erarbeitung eines Vermarktungskonzepts und der geschichtlichen Spurensuche in Ubstadt mit dem Arbeitskreis „Ubstadt historisch erleben“.

Der 2. Vorsitzende Christian Mannek berichtete über den Sachstand der im Aufbau befindlichen Archivräume des Heimatvereins, die Erfassung der Kleindenkmale und die Recherche zur Herkunft des Namens „Esel“ derer von Ubstadt.

Schriftführerin Doris Keibl informierte über die Schwerpunktthemen der Vorstandssitzungen, die durchgeführten örtlichen und ortsteilübergreifenden Veranstaltungen und Themen. Der Verein ist wöchentlich im Mitteilungsblatt und auf der Homepage mit Berichten und historischen Fotos vertreten, mindestens zweimal wöchentlich postet die Administratorin Beate Harder auf Facebook heimatkundliche Beiträge. Allein im Berichtsjahr hat die Facebookseite des Vereins 120 neue Abonnenten gewonnen, insgesamt sind es jetzt 1.183. Die Zahl der Homepagenutzer beläuft sich aktuell auf 22.400 mit insgesamt 43.000 Seitenaufrufen. Auf der Beliebtheitsskala liegen an vorderster Stelle die Seiten „Mundart“ und „Aktuelle Beiträge“.

Schatzmeisterin Maria Freund informierte mit ihrer PowerPoint- Präsentation über den positiven Kassenstand. Der Heimatverein legte im Berichtsjahr mit 35 Neumitgliedern kräftig zu und hat jetzt 256 Mitglieder. Der Altersdurchschnitt beträgt 66 Jahre. Der Schatzmeisterin wurde eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt.

Bürgermeister Tony Löffler beantragte die Entlastung des Vorstandes, die einstimmig erfolgte.
In seinem Grußwort hob er die vielfältige Arbeit des Heimatvereins hervor mit seinen interessanten und gut recherchierten Berichten, von denen auch die Gemeinde profitiert. Den erneuten Mitgliederzuwachs führte er u. a. darauf zurück, dass die Menschen an den Themen interessiert sind und von ihnen angesprochen werden.

In ihrem Ausblick kündigte Ursula Hohl an, dass künftig mehrere kleinere heimatkundliche Begehungen und Fahrten angeboten werden, um so eine größere Bandbreite an Themen zu erreichen und auch die Gemeinschaft im Verein zu stärken. Dafür werden nur zwei größere Veranstaltungen zum Thema Glockenforschung und eine Ausstellung zu Hochzeiten in Schwarz, Weiß, Silber und Gold durchgeführt werden. Um historische Schriftstücke lesen zu können, wird ein Sütterlin-Kurs angeboten. Außerdem wird eine neue Berichtsreihe „Gründung und Entwicklung von Unternehmen in Ubstadt-Weiher“ aufgelegt.

Ursula Hohl hob in ihrem Dank die gute Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft und mit dem Gemeindeoberhaupt und seiner Verwaltung hervor. „Arbeiten wir weiter zusammen mit Herzblut, Begeisterung und Professionalität zur Erforschung unserer Heimat, denn das sind wichtige Erfolgsfaktoren für unseren Verein. So können wir in diesen schwierigen Zeiten zuversichtlich in die Zukunft schauen, dass sich noch mehr Menschen für unsere Heimat interessieren und ihre Geschichte bewahren und weitergeben wollen!“, so die Vorsitzende in ihrem Schlusswort. Mit einem Blumenstrauß bedankte sich der Zeuterner Ortsteilvertreter Theodor Stengel im Namen des Vorstandes bei der 1. Vorsitzenden Ursula Hohl für ihre geleistete Arbeit.

 

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